Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse
Kann der dritte Teil der Filmreihe die Zuschauer*innen weiterhin verzaubern?
Seit dem 7. April dieses Jahres ist es Harry-Potter-Fans wieder möglich, in die magische Welt einzutauchen. An diesem Tag erschien der dritte Film der „Phantastischen Tierwesen“-Reihe, die die Geschichte des Magizoologen Newt Scamanders, seines Koffers voller magischer Tierwesen und die Vorgeschichte von Albus Dumbledore und Gellert Grindelwald erzählen soll.
Was bisher geschah
Der dunkle Zauberer Gellert Grindelwald treibt in den 1920er Jahre sein Unwesen weltweit und plant die Herrschaft der Zaubererwelt an sich zu reißen und die nicht-magischen Menschen zu unterwerfen. Dabei geht er grausam gegen alle seine Feinde vor. Sein Ziel ist es, seinen ehemaligen Freund Albus Dumbledore (in der Harry-Potter-Reihe ist dieser Schulleiter von Hogwarts) zu töten. Jedoch haben beide einen magischen Schwur geleistet, der es ihnen verbietet, sich gegenseitig zu bekämpfen, weshalb Grindelwald etwas benötigt, das mächtig genug ist, um Dumbledore für ihn zu töten. Dieses „Etwas“ findet er im Obscurial Credence Barebone, einem Jungen, der zwar nicht zaubern, sich jedoch in eine magische Gestalt verwandeln kann und damit ganze Städte verwüstet. Credence schließt sich Grindelwald an, obwohl der Magizoologe und Freund von Dumbledore Newt Scamander den Auftrag hatte, dies zu verhindern. Grindelwald verspricht Credence, im Gegenzug für seine Leistungen, seine wahre Identität und Familie zu finden. Zum Ende des zweiten Teils gelingt es Newt Scamander den Blutpakt von Grindelwald zu stehlen, mit welchem es möglich ist, den magischen Schwur aufzulösen. Dies würde ein Duell zwischen Dumbledore und Grindelwald ermöglichen. Zudem erzählt Grindelwald Credence, dass er Teil der Familie Dumbledore sei, jedoch von dieser verstoßen worden sei.
Was der dritte Teil bietet
Im neuen Teil der Phantastischen-Tierwesen-Reihe soll in Bhutan der neue Vorsitzende der „Internationalen Vereinigung von Zauberern“ gewählt werden. Durch Unterstützung der deutschen Zaubereibehörde gelingt es auch Grindelwald bei der Wahl anzutreten. Er versucht die Wahl so weit zu beeinflussen, dass er sie gewinnt. Dumbledore und seine Anhänger versuchen dies zu verhindern – doch kann ihnen das gelingen? Zudem stellt sich die Frage, ob Credence Barebone wirklich Teil der Familie Dumbledore ist und ob es endlich zum lang erwarteten Duell zwischen Grindelwald und Dumbledore kommt.
Die deutsche Rolle im Film
Erstmals erlaubt Autorin J. K. Rowling einen Blick in die Welt des magischen Deutschland. Der Einblick zeigt Berlin zu Beginn der 1930er Jahre. Dabei wird deutlich, dass Deutschland ein eigenes Zaubereiministerium unterhält, welches von Anton Vogel geführt wird, der zu diesem Zeitpunkt auch Vorsitzender der Internationalen Vereinigung von Zauberern ist. Anton Vogel wird dabei vom deutschen Schauspieler Oliver Masucci gespielt. Auch zwei weitere große Rollen im Zaubereiministerium wurden durch Schauspielerinnen aus Deutschland besetzt. Das Gebäude des Zaubereiministeriums orientiert sich an dem Hamburger Chilehaus. Dieses Gebäude zählt heute zum UNESCO Weltkulturerbe und gilt in der Architektur als Ikone des Expressionismus. Im Film lassen sich schnell Parallelen zur NS-Zeit und dem Zweiten Weltkrieg ziehen: Das deutsche Volk ist tief gespalten, es kommt zu Ausschreitungen, deutsche Behörden unterstützen den Verbrecher Grindelwald und es wird unverhältnismäßig gegen mögliche Feinde und Kritiker Grindelwalds vorgegangen.
Dreharbeiten während der Pandemie

Die personellen Besetzungen sowohl hinter der Kamera als auch vor der Kamera änderte sich teilweise zu den vorherigen Teilen. Zwar blieb die Regie mit Yates besetzt und auch Rowling war weiter für das Drehbuch verantwortlich, jedoch musste Warner Bros. Entertainment auf Johnny Depp verzichten. Diesem wurde von Warner Bros. die Rolle entzogen, nachdem er zuvor er ein Gerichtsverfahren über Falschaussagen wegen häuslicher Gewalt gegen seine Ex-Frau verloren hatte. Die Rolle wurde neu durch den dänischen Schauspieler Mads Mikkelsen besetzt. Die Dreharbeiten wurden mehrfach verschoben. Ursprünglich sollten sie im Juli 2019 beginnen, jedoch konnte man unter anderem wegen der Corona-Pandemie erst im September 2020 mit strengen Sicherheitsvorkehrungen loslegen. Zwischenzeitlich mussten die Arbeiten aufgrund von Infektionsfällen unterbrochen werden, sodass man erst im Mai 2021 den Film abgedreht hatte.
Kritiken zum Kinostart
Insgesamt wird der Film zwar besser als der zweite Teil bewertet, jedoch kann er nicht mit dem ersten Teil mithalten. Starke Kritik gibt es für die Tatsache, dass die Tierwesen und der Koffer von Newt Scamander nicht im Vordergrund stehen, sondern Newt und Dumbledore selbst. Damit hätte man den eigentlichen Sinn des Spin-offs vernachlässigt und würde auch immer mehr vom Titel abweichen. Für positives Feedback sorgt die Neubesetzung von Grindelwald, die mit Mikkelsen sehr gut gelungen ist, da er perfekt in die Rolle eintaucht und den Zuschauern und Zuschauerinnen das Blut in den Adern gefrieren lässt. Die Deutsche Film- und Medienbewertung kommentiert, dass auch die Rückkehr nach Hogwarts innerhalb des Films sehr gut gestaltet worden sei und somit ein Verschmelzen der „Phantastische Tierwesen“-Reihe und Harry-Potter-Reihe deutlich wird – was man auch schon im Titel am Namen „Dumbledore“ erkennen kann. In deutschen Kritiken werden vor allem auch die geschichtlichen Bezüge zur NS-Zeit gelobt, die zeitlos relevante Themen für die Zuschauer und Zuschauerinnen aufgreifen. Durch die perfekte Kameraführung ist ein Eintauchen in die magische Welt vorprogrammiert.
E.W.