Diskriminierung von Homosexuellen
Eine Bestandsaufnahme aus eigener Sicht
„Das ist ja voll schwul!“. Eine Aussage die Alltag im Leben einiger Jugendlicher ist. „Schwul“ als Beleidigung ist hier ganz normal, doch was das für Auswirkungen hat, interessiert dabei niemanden, denn es ist ja nur ‚ein Spaß‘ und gar nicht homophob gemeint. Doch was ist Homophobie überhaupt? Und warum müssen wir darüber im Jahr 2022 überhaupt noch reden?
„Homophobie bezeichnet eine gegen lesbische und schwule Personen gerichtete soziale Aversion (Abneigung) oder Aggressivität (Feindseligkeit).“ Das ist die Definition die man in dem Wikipedia Beitrag „Homophobie“ erhält, wenn man den Begriff „Homophobie googelt. Doch diese Art von Diskriminierung ist weit mehr als nur ein Begriff. Gerade aktuell, durch die WM in Katar, ist das Thema wieder im Gespräch. Homophobie existiert nicht nur in weit entfernten Ländern - Im Gegenteil. Sie hat jeden Tag direkt vor unseren Augen Auswirkungen. Tagtäglich werden auch in Deutschland Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beleidigt, bedroht oder sogar angegriffen und auch in Schulen findet Diskriminierung von Homosexuellen statt. Nicht zwingend in einem, wie eben aufgeführten Ausmaß, allerdings trotzdem ziemlich häufig. Ob ein Junge gesagt bekommt, seine Kleidung wäre schwul, weil sie nicht dem entspricht, was die anderen tragen, oder ein Mädchen als „Kampflesbe“ beschimpft wird, da sie angeblich nicht weiblich genug ist: Beides gilt als Homophobie und existiert leider auch in Schulen. Doch auch Mobbing homosexueller Schüler:innen findet täglich statt.
Die EU-Grundrechteagentur FRA hat in Deutschland 2020 mehr als 16.000 queere Menschen (alle, die trans, intergeschlechtlich, nicht-binär oder nicht heterosexuell sind) nach ihren Erfahrungen während ihrer Schulzeit befragt. 48 Prozent haben angegeben, dass sie in ihrer Schulzeit gemobbt wurden; 46 Prozent sagen, sie wurden in ihrer Schulzeit bei Beschimpfungen nicht von anderen verteidigt oder unterstützt. Doch was können wir dagegen tun?
Viele der Teilnehmer:innen aus derselben Befragung sagten, dass sie sich über Unterstützung gefreut hätten. Also – für jede und jeden von uns gilt: Anstatt einfach daneben zu stehen und zu ignorieren, was passiert, besser eingreifen und der diskriminierten Person aus der Situation heraushelfen. Außerdem stehen auch die Lehrer:innen immer als Ansprechpartner zur Verfügung und helfen in derartigen Situationen.
L.R.