Fast Fashion - Information
Fast Fashion ist Kleidung, die billig hergestellt und verkauft wird, damit die Kund:innen häufig neue Kleidung kaufen können. Auf den ersten Blick hört sich das für euch vielleicht nach keiner schlechten Strategie an. Hinter Fast Fashion steckt aber weitaus mehr als nur günstige und modische Kleidung. Schaut jetzt mal in eure Kleidung auf die Zettel, wo dieses Produkt hergestellt wurde. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind dies Länder wie Bangladesch, Kambodscha und die Türkei. Fast Fashion wird häufig in ärmeren Ländern produziert, wobei dies nicht nur die Arbeiter vor Ort sondern auch die Umwelt belastet. Für die Herstellung von Klamotten wird Baumwolle benötigt, welche in Ländern mit schlechter Wasserversorgung für eine noch größere Wasserknappheit sorgt, da der Anbau von Baumwollpflanzen dieses in großen Mengen benötigt. Zudem werden viele giftige Pestizide und Chemikalien im Verarbeitungsprozess eingesetzt. Diese vergiften nicht nur die Umwelt, sondern sind auch für den Menschen gesundheitsschädlich. Länder wie Bangladesch oder Kambodscha sind tausende von Kilometern entfernt und haben dementsprechend einen langen und komplizierten Transportweg, bis die Ware dem Kunden übergeben wird.

Ein weiterer großer Nachteil von Fast Fashion Produkten ist die oft mangelhafte Qualität und Verarbeitung der Klamotten, was sich beispielsweise an sehr durchsichtigem Stoff und dünnen Nähten erkennen lässt. Zudem sind die oft genutzten Stoffe wie Polyester synthetisch und lassen sich nur schlecht recyceln. Viele Menschen kritisieren vor allem die schlechten Bedingungen der Produktionsarbeiter. Für einen nicht einmal existenzsichernden Lohn sind die Arbeiter:innen ganztägig Chemikalien und hohen Temperaturen ausgesetzt. Aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen wie beispielsweise das Fehlen von Feuermeldern, Löschwerkzeug und Fluchtwegen, kam es in der Vergangenheit oft vor, dass Arbeiter:innen bei Fabrikbränden ums Leben gekommen sind.
Trotz allem hat sich dieses System durchgesetzt, was vor allem mit den billigen Preisen und ständig neuen Verfügbarkeiten zusammenhängt. Dadurch ist es den Kund:innen häufig egal ob Qualitätsspuren zu sehen sind, da „die Produkte ja eh Billigware sind“. Viele Kund:innen kaufen aufgrund der niedrigen Preise gern mehr als sie eigentlich benötigen. Laut Studien hängen beispielsweise in Deutschland bis zu zwei Milliarden Kleidungsstücke unbenutzt in den Schränken. Während die Kundschaft spart, kommt Fast Fashion der Umwelt dagegen teuer zu stehen. Die Textilindustrie ist weltweit für 35% des Mikroplastiks und 10% der weltweiten Kohlendioxid-Emission verantwortlich. Zudem schreckt Fast Fashion weder vor der Ausbeutung der Textilarbeiter:innen noch Kinderarbeit zurück. Mehr als 60 Millionen Menschen arbeiten heutzutage in der Textilindustrie, 80% davon sind Frauen.
Daher stellt sich die Frage: „Worauf sollte ich beim Kauf von neuen Klamotten achten?“ Grundlegend gilt: Denk’ im Voraus darüber nach, ob du das neue Kleidungsstück überhaupt brauchst und regelmäßig tragen wirst. Zudem muss nicht jede Klamotte, die ein kleines Loch aufweist direkt in den Müll geworfen werden, denn Schneidereien können dieses für wenig Geld flicken. Mit der richtigen Pflege lassen sich Klamotten über mehrere Jahre tragen. Beispiele von Fast-Fashion Marken lassen sich einfach online finden und vor deinem nächsten Kauf, kannst du dich ja mal darüber informieren, wo und unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wird.
A.B. & A.D.